Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Eine Beschreibung des Ganges in mittelalterlichen Stadtbefestigungen findet sich unter Kommunikation (Festung).
Kommunikation (lateinisch communicatio ‚Mitteilung‘) ist der Austausch oder die ÃÂbertragung von Informationen, die auf verschiedene Arten (verbal, nonverbal und paraverbal) und auf verschiedenen Wegen (Sprechen, Schreiben) stattfinden kann, inzwischen auch im Wege der computervermittelten Kommunikation.
âÂÂInformationâ ist in diesem Zusammenhang eine zusammenfassende Bezeichnung für Wissen, Erkenntnis, Erfahrung oder Empathie. Mit âÂÂAustauschâ ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen gemeint; âÂÂÃÂbertragungâ ist die Beschreibung dafür, dass dabei Distanzen überwunden werden können, oder es ist eine Vorstellung gemeint, dass Gedanken, Vorstellungen, Meinungen und anderes ein Individuum âÂÂverlassenâ und in ein anderes âÂÂhineingelangenâÂÂ. Dies ist eine bestimmte Sichtweise und metaphorische Beschreibung für den Alltag â bei genaueren Beschreibungen des Phänomens Kommunikation wird die Anwendung dieser Metapher allerdings zunehmend schwieriger.
(Für nähere Informationen zum Thema âÂÂWissenschaftlich-theoretische Erklärungsversuche zur Beschreibung von Kommunikationâ siehe Artikel Kommunikationsmodell.)
Das Wort âÂÂKommunikationâ wird neben der ursprünglichen Bedeutung als Sozialhandlung her auch für andere Vorgänge in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.[1] Der zunehmende Einsatz von Kommunikationstechnologie führte zum Beispiel dazu, dass auch technische Aspekte in den Kommunikationsbegriff eingingen. Unter Kommunikation werden somit auch âÂÂDatenübertragungâÂÂ, âÂÂwechselseitige Steuerungâ und in einfachen Fällen auch âÂÂVerbindungâ von Geräten verstanden; in anderen Situationen wiederum wird Kommunikation auf Institutionen oder Unternehmen sowie deren Zielgruppen bezogen. Dann werden nicht länger Lebewesen, sondern stattdessen organisierte Einheiten (oder âÂÂSystemeâÂÂ) als Kommunikatoren (Produzenten und Rezipienten) angesehen. Dies gilt beispielsweise dann, wenn im Zusammenhang mit Journalismus, Publizistik oder Marketing von Kommunikation die Rede ist (vgl. diesbzgl. speziell Kommunikator (Medien)).
Kommunikation ist alltäglich und verläuft scheinbar selbstverständlich, sodass sie nicht weiter problematisch erscheint. Für die meisten Situationen reicht dies auch aus; es wäre zu aufwendig, die eigene Kommunikation ständig zu hinterfragen. Erst bei Missverständnissen und Misserfolgen, die mit Kommunikation in Zusammenhang gebracht werden können, wird Kommunikation problematisiert. In der wissenschaftlichen Behandlung von Kommunikation (siehe weiterführender Link oben) wird die Frage gestellt, wie Kommunikation erklärt werden kann; unter welchen Bedingungen sie abläuft; was Kriterien für Kommunikationserfolge sind; und wie verlässliche Modelle erstellt werden können, aus denen sich Vorhersagen und Handlungsanweisungen ableiten lassen.
Gemälde Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief von Ilja Repin (1880)
Inhaltsverzeichnis
1 Etymologie
2 Verschiedene Zugangsweisen
2.1 Zugang über eigene Erfahrungen
2.2 Zugang über handlungstheoretische Grundannahmen
2.3 Zugang über problemtheoretische Grundannahmen
2.4 Zugang über signaltheoretische Grundannahmen
2.5 Zugang über naturwissenschaftliche und biologische Grundannahmen
2.6 Zugang über psychologische Grundannahmen
2.7 Zugang über verhaltenstheoretische Grundannahmen
2.8 Zugang über systemtheoretische Grundannahmen
2.9 Zugang über die interdisziplinäre Perspektive
2.10 Folgen der Zugangsweisen für die Beschreibung
3 Verschiedene Kommunikationsmodelle
4 Kommunikationsprobleme
4.1 Gründe und Auswirkungen
4.2 Kommunikationsprobleme auf der Ebene der Verständigung und der Ebene übergeordneter Probleme
4.2.1 Ebene der Verständigung (Kommunikationsziel)
4.2.2 Ebene der übergeordneten Problemstellungen (Kommunikationszweck)
4.3 Lügen und Probleme der Kommunikation
5 Siehe auch
5.1 Wissenschaftliche Disziplinen und Theorien
5.2 Verschiedene Perspektiven auf Kommunikation
5.3 Weitere Themen
6 Literatur
6.1 Allgemeines; Zwischenmenschliche Kommunikation
6.2 Wissenschaftliche Einführungen
6.3 Massenkommunikation
6.4 Medientheorie und -praxis
6.5 Kommunikationspsychologie
6.6 Kommunikationssoziologie
6.7 Kommunikationsgeschichte
6.8 Ratgeber
6.9 Technische Kommunikation
6.10 Maschinenkommunikation
6.11 Betriebswirtschaftliche Perspektive
6.12 Naturwissenschaftliche Perspektive
6.13 Sprachwissenschaftliche Perspektive
6.14 Medienwissenschaften
7 Weblinks
8 FuÃÂnoten
Etymologie
Kommunikation stammt vom lateinischen Verb communicare mit der Bedeutung âÂÂteilenâÂÂ, âÂÂmitteilenâÂÂ, âÂÂteilnehmen lassenâÂÂ; âÂÂgemeinsam machenâÂÂ, âÂÂvereinigenâÂÂ. In dieser ursprünglichen Bedeutung ist eine Sozialhandlung gemeint, in die mehrere Menschen (allgemeiner: Lebewesen) einbezogen sind. Wesentliche Aspekte dieser Sozialhandlung sind zum einen âÂÂAnregung und Vollzug von Zeichenprozessenâ und zum anderen âÂÂTeilhabeâÂÂ, in der etwas âÂÂals etwas Gemeinsamesâ entsteht (lateinisch communio: âÂÂGemeinschaftâÂÂ, communis: âÂÂgemeinsamâÂÂ). Der Kommunikationswissenschaftler Klaus Merten machte 177 verschiedene Bedeutungen des Begriffs âÂÂKommunikationâ bereits 1977 namhaft.[2]
Verschiedene Zugangsweisen
In Bezug auf die Beschreibung von Kommunikation lassen sich mehrere unterschiedliche Zugangsweisen unterscheiden, die durch spezifische Grundannahmen charakterisiert sind. Die hauptsächlichen Unterschiede in den Zugangsweisen bestehen erstens darin, als was die Kommunizierenden begrifflich aufgefasst werden: als Menschen, als Lebewesen (Menschen und Tiere umfassend), als Maschinen, als sich verhaltende Körper, als handelnde Wesen. Zweitens bestehen unterschiedliche Zugangsweisen darin, ob Kommunikation als etwas grundsätzlich Soziales oder als Summe aus Einzelnem (Einzelereignissen, Individualhandlungen) angesehen wird. Drittens entstehen Unterschiede dadurch, welche Teile besonders hervorgehoben werden (die Seite der Produktion oder der Rezeption).
Die unterschiedlichen Zugangsweisen führen zu unterschiedlichen Kommunikationsbegriffen, Kommunikationsmodellen und Kommunikationstheorien. Im Folgenden sollen einige davon hervorgehoben werden.
Zugang über eigene Erfahrungen
â Hauptartikel: Zwischenmenschliche Kommunikation
Der Zugang zur Beschreibung von Kommunikation zwischen Menschen ist dadurch bestimmt, dass eine Distanz zum Phänomen nicht möglich ist, weil jede und jeder notwendigerweise über eigene Erfahrungen und Vorurteile über Kommunikation verfügt. Jemand, der Kommunikation beobachtet, kann nicht vermeiden, dass er durch eigenes Deuten, Schlussfolgern und Verstehen als ein Teilnehmender in den Prozess involviert ist. Dies gilt auch dann, wenn die beobachtete Kommunikation in einer unbekannten Sprache geschieht; des Weiteren gilt es auch, wenn die oder der Beobachtende nicht durch eigenes Sprechen in den Prozess eingreift. Genauso: Wenn über Kommunikation gesprochen oder geschrieben wird, wird kommuniziert. Dies macht es schwierig bis unmöglich, eine Distanz zu gewinnen.
Die eigenen Vorurteile und Erfahrungen gehen dadurch unweigerlich in die Beobachtung und Beschreibung von Kommunikation ein.[3] Dies kann dazu führen, dass die Beobachtung und Beschreibung von Kommunikation sehr leicht genommen und dadurch eine tiefer gehende Einsicht in die Komplexität des Phänomens und in die Schwierigkeiten einer genauen Begriffsbildung nicht erreicht wird.
Zugang über handlungstheoretische Grundannahmen
â Hauptartikel: Handlungstheorie
âÂÂHandlungstheoretischer Zugangâ bedeutet, dass die Kommunizierenden als Handelnde angesehen werden. Dabei werden Elemente wie Gedanken, Bewusstsein, Planung und Zielsetzung in die Beschreibung von Kommunikation einbezogen. Unter Kommunikation wird dann ein soziales Handeln verstanden, das durch Kommunikationsziele und Kommunikationszwecke bestimmt ist. Als Kommunikationsziel wird Verständigung angesehen. Als Kommunikationszwecke werden die in der jeweiligen Situation zu erreichenden Gegebenheiten angesehen â Gegebenheiten, die sich (meist) nur gemeinschaftlich erreichen lassen.
Als Sozialhandlung wird Kommunikation als etwas angesehen, das nur in gegenseitiger Bezugnahme geschieht. Das heiÃÂt zum Beispiel, dass Sprechen in einer Kommunikationssituation in Bezug auf Hören und Hören in Bezug auf Sprechen verläuft. Kommunikation entsteht in dieser Sichtweise nicht durch für sich bestehende Handlungen isolierter Individuen. Ein weiteres Kennzeichen der Sozialhandlung Kommunikation ist Kreativität: in kommunikativer Sozialhandlung entstehen neue Gedanken, Ideen, Problemlösungen, die allein so nicht entstehen würden.
Siehe auch: Zwischenmenschliche Kommunikation und Kommunikationssoziologie
Ursprünglich im handlungstheoretischen Kontext ist auch diejenige Kommunikationstheorie entstanden, die auf H. Paul Grice zurückgeht. Grice versuchte 1957 in seinem Aufsatz Meaning, Bedingungen dafür zu finden, dass man korrekt sagen kann, mit einer Handlung (bzw. einem Handlungsprodukt, vgl. Twardowski 1999) etwas zu âÂÂmeinenâÂÂ. Der Ansatz wurde von Strawson, Searle und Schiffer weiterentwickelt und von Meggle (1997) mit Mitteln der intensionalen Logik aufgegriffen. Roland Posner entwickelt auf dieser Basis eine Zeichenkonzeption (Posner 1993). Grundsätzlich ist Kommunizieren nach diesem Verständnis daran geknüpft, nicht nur etwas zu zeigen, sondern auch zu zeigen, dass man etwas zeigt (die recognition of intention-Bedingung, vgl. Schiffer). Nicht jede Zeichenhandlung ist demnach Kommunikation. Kommunikation wäre vielmehr eine Handlung nur dann, wenn mit ihr etwas âÂÂgemeintâ ist, das heiÃÂt: offen angezeigt wird, dass mit ihr etwas zu verstehen gegeben werden soll.
Zugang über problemtheoretische Grundannahmen
In der problemtheoretischen Zugangsweise werden die Kommunizierenden als Probleme lösend beschrieben. Als Problem wird ein Bereich von Differenzen aufgefasst, die beobachtet und festgestellt werden (Problemstellung) und überwunden werden können (Problemlösung). Dieser Zugang ist mit dem handlungstheoretischen Zugang kompatibel.
Als eine der wichtigsten Problemlösungen, die kommunikativ erreicht wird, kann die Entwicklung und Stabilisierung der eigenen Identität angesehen werden, die immer in Bezugnahme auf Andere verläuft. Dies geschieht beispielsweise durch das Erzählen eigener und das Hören der Erzählung fremder Erlebnisse. âÂÂKlatschâ und âÂÂTratschâ spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Zugang über signaltheoretische Grundannahmen
â Hauptartikel: Informationstheorie
In einer signaltheoretisch orientierten Zugangsweise wird unter Kommunikation das ÃÂbertragen von Signalen durch den Raum verstanden. Die Signale gelten dann als Auslöser für bestimmte Prozesse (z. B. für das Klingeln eines Telefons oder Anzeige von Buchstaben auf einem Display). Kommunikation wird dann als eine Verbindung von Geräten betrachtet, die über Signale aufrechterhalten wird, und die dazu führt, dass sich die Zustände der Geräte infolge dieser Verbindung wechselseitig verändern. Lebewesen, soziale Aspekte, Bewusstsein, Planung und Handlung spielen in dieser Zugangsweise keine Rolle. Infolgedessen lassen sich aus dieser Zugangsweise auch keine Aussagen oder Handlungsanweisungen für zwischenmenschliche Kommunikation ableiten.
Herausragendes Beispiel ist die mathematische Theorie der Kommunikation von Claude Shannon und Warren Weaver. Mathematische Modelle, mit denen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Signalen und Signalkombinationen behandelt werden, und die unter anderem der Berechnung von Leitungskapazitäten dienen, werden dabei als Theorie der Kommunikation bezeichnet.[4] Die Rezeption der Theorie führte dazu, dass bis heute die signaltheoretische und die handlungstheoretische Zugangsweise nicht immer genau voneinander getrennt werden.[5]
Siehe auch: Kommunikation (Informationstheorie), Kommunikation (Nachrichtentechnik) und Information und Kommunikation
Zugang über naturwissenschaftliche und biologische Grundannahmen
â Hauptartikel: Kommunikation (Biologie)
Bei der naturwissenschaftlichen Theoriebildung über Lebewesen wird von Gedanken, Bewusstsein, Planung und Zielsetzung völlig abgesehen. In der biologischen Zugangsweise werden Prozesse bis hinunter auf die molekulare Ebene unter bestimmten Voraussetzungen als Kommunikation beschrieben.[6]
In der naturwissenschaftlichen Zugangsweise kann Kommunikation auch als Faktor in der Evolution angesehen werden. Die Beschreibung von Kommunikation unter naturwissenschaftlichen Voraussetzungen kann in der Medizin und der Pharmazie bei der Erklärung der Entstehung von Krankheiten Verwendung finden.
Zugang über psychologische Grundannahmen
In der Kommunikationspsychologie werden die Kommunizierenden in Bezug auf âÂÂinnereâÂÂ, âÂÂseelischeâ Vorgänge und unter Verwendung der diese Vorgänge erklärenden Theorien betrachtet. Dabei werden Kommunizierende primär als Individuen angesehen (lateinisch: individuus âÂÂunteilbarâÂÂ). Von der psychologischen Beschreibung des Individuums ausgehend wird auf soziale Prozesse Bezug genommen. In dieser Zugangsweise entstehen Kommunikationsmodelle und Kommunikationstheorien, die zum Beispiel für therapeutische Zwecke verwendet werden. Aber auch in Fortbildungen zum Thema Kommunikation wird häufig auf diese Theorien Bezug genommen.
Eine auf Erfahrung mit Therapien beruhende Beschreibung von Kommunikation wurde von den Psychologen Paul Watzlawick, Don D. Jackson und Janet H. Beavin vorgelegt. Sie behandelten 1967 aus therapeutischer Sicht die Rolle von Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen. Die deutsche ÃÂbersetzung des Werks[7] führte in den siebziger Jahren zu einer Beschäftigung mit dem Phänomen Kommunikation. Aus diesem Werk stammt auch die weitverbreitete Auffassung âÂÂMan kann nicht nicht kommunizierenâÂÂ.[8] Im Anschluss an Watzlawick entwickelte Friedemann Schulz von Thun ein Vier-Seiten-Modell (âÂÂKommunikationsquadratâÂÂ), in dem Kommunikation als ein vierseitiger Prozess beschrieben wird.
Siehe auch: Sozialpsychologie
Zugang über verhaltenstheoretische Grundannahmen
Verhaltenstheoretische Grundannahmen beruhen auf einer âÂÂäuÃÂerlichenâ Beobachtung von Lebewesen, bei der die Begriffe Wirkung, Reiz und Reaktion im Vordergrund stehen. In dieser Zugangsweise wird Kommunikation als Prozess gegenseitigen Aufeinandereinwirkens angesehen. Von handlungstheoretischen Grundannahmen, denen zufolge Lebewesen planen, Vorstellungen entwickeln, Ziele bilden und Probleme stellen, wird dabei abgesehen. Der Fokus liegt auf der Beobachtung von Lebewesen als Körpern, die äuÃÂerlichen Einwirkungen unterliegen und auf diese reagieren.
Die Wirkungen können auf einzelne Lebewesen bezogen werden (indem sie âÂÂinnerhalbâ des Lebewesens angenommen werden), auf Prozesse zwischen Lebewesen und ihrer materiellen Umgebung sowie auf Prozesse zwischen mehreren Lebewesen.[9] Die Einwirkungen können bei den einfachsten Lebewesen auf der Basis sehr einfacher Reiz-Reaktionsmuster beschrieben werden.[10][11] Die Beobachtung und Beschreibung von Menschen als sich verhaltenden Körpern wird durch auÃÂergewöhnlich vielfältige Einflüsse und Interventionsmöglichkeiten sehr komplex.
Siehe auch: Zwischenmenschliche Kommunikation
Der verhaltenstheoretische Ansatz war Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet. Heute spielt er in der Kommunikations- und Medienwissenschaft keine Rolle mehr, weil sich daraus keine Antworten auf aktuelle Fragen im Kommunikations- und Medienbereich ableiten lassen (siehe den Abschnitt über Stimulus-Response-Modelle im Artikel Kommunikationsmodelle).
Siehe auch: Behaviorismus
Zugang über systemtheoretische Grundannahmen
â Hauptartikel: Kommunikation (Luhmann)
In den 1970er und 1980er Jahren entstand die soziologische Systemtheorie von Niklas Luhmann. Dieser Zugang zeichnet sich vor allem durch ein hohes Abstraktionsniveau und den Anspruch auf Universalität aus. Kommunikation ist in dieser Sichtweise kein menschliches Handeln, sondern Produkt sozialer Systeme,[12] das heiÃÂt eine autopoietische Operation, die zur Ausdifferenzierung und Erhaltung derselben führt.
Auch in diesem systemtheoretischen Zugang wird von handlungstheoretischen Grundannahmen abgesehen. Handelnde Menschen kommen darin nicht vor, weil sie durch Bewusstsein gesteuert sind und ihre Individualität als psychische Systeme zur Geltung bringen,[13] wohingegen soziale Systeme mittels Kommunikation operieren. Darin, eine Gesellschaftstheorie nicht ausschlieÃÂlich handlungstheoretisch zu begründen, liegt das Besondere dieses Ansatzes. In Bezug auf Kommunikation zeigt sich dies im Diktum Luhmanns âÂÂDer Mensch kann nicht kommunizieren; nur die Kommunikation kann kommunizieren.âÂÂ[14] Das heiÃÂt, dass an Kommunikation nur weitere Kommunikation anschlieÃÂen kann, so dass sich soziale Systeme autopoietisch über Kommunikation in ihrem Bestand erhalten. In Kontexten von Strukturen und Funktionen sozialer Systeme können sich psychische Systeme entweder funktional zur Geltung bringen, indem sie an prozessierende Kommunikation durch themenbezogene Beiträge anschlieÃÂen oder dysfunktional, indem sie auf die selektiven kommunikativen Komponenten Information und Form der Mitteilung dieser Information nicht mit Verstehen, sondern mit Missverstehen reagieren und die laufende Kommunikation stören. Kommunikationsstörungen können durch Verfahren der Meta-Kommunikation bearbeitet werden. Hintergrund ist die zur Geltung gebrachte Unterscheidung der âÂÂAutopoiesis sozialer Systeme und die Autopoiesis psychischer Systemeâ (N. Luhmann 1987, S. 355). Diese Unterscheidung ist dann Gegenstand von Meta-Kommunikation, wo die Selbstreferenz individueller Bewusstseine (psychischer Systeme) mit der Selbstreferenz von Kommunikation (soziale Systeme) konfrontiert wird und durch Mediation, instruierende Information, Weiterbildung o. ÃÂ. bearbeitet werden kann.
Zugang über die interdisziplinäre Perspektive
Die interdisziplinäre Sichtweise berücksichtigt u. a. Erkenntnisse aus Disziplinen wie Biologie, Neurobiologie, Kybernetik, Systemtheorie, Semiotik u. Kinesik.[15] Die Grundlagen wurden insbesondere von Humberto Maturana und Ernst von Glasersfeld gelegt. Bei Maturana ergibt sich das Verständnis von Sprache als koordinierte Verhaltenskoordination[16] fast zwangsläufig aus seinem Autopoiese-Konzept. Neben der natürlichen Sprache werden sämtliche Zeichenprozesse (also auch nicht sprachlicher Art), wie sie in ihrer Gesamtheit insbesondere durch die Semiotik beschrieben werden,[17] betrachtet. Von Glasersfelds Perspektive ist mit Maturanas Sichtweise kompatibel, er stellt bei seinen Ausführungen jedoch die natürliche Sprache in den Vordergrund.[18]
Das Besondere der interdisziplinären Perspektive ist, dass sie konsequent die Funktionsweise sprachlichen Interaktionsverhaltens beleuchtet und nicht auf der Ebene der Generierung von Theorien zur Erklärung des Erscheinungsbildes verharrt. Diese Herangehensweise ist auch deutlich von Luhmanns Ansatz zu unterscheiden, der den ursprünglich von Maturana geprägten Begriff der Autopoiese stark abgewandelt und in den Dienst seiner Systemtheorie gestellt hat.
Folgen der Zugangsweisen für die Beschreibung
Die Verständigung über Kommunikation wird erschwert, wenn die Grundannahmen der jeweiligen Zugangsweise nicht verdeutlicht und die Zugangsweisen begrifflich nicht ausreichend voneinander getrennt werden. Dann ist nicht genau klar, wovon gerade gesprochen wird, wenn über Kommunikation gesprochen wird. Dies wäre der Fall, wenn kommunizierende Lebewesen zunächst als aufeinander einwirkende Körper beschrieben werden, im Anschluss dagegen gesagt wird, dass Kommunikation zu Verständigung führe. Darin liegt ein Wechsel von der Grundannahme âÂÂLebewesen als sich verhaltende Körper ansehenâ zur Grundannahme âÂÂLebewesen als Handelnde ansehenâÂÂ. Eine Unklarheit in den Grundannahmen wäre ebenfalls der Fall, wenn Kommunizierende als âÂÂSender und Empfängerâ bezeichnet werden. âÂÂSendenâ und âÂÂEmpfangenâ kann in der ursprünglichen Grundannahme auf Briefe als Kommunikationsmedium bezogen sein, oder aber in der technologischen Grundannahme auf Geräte und Prozesse der Signalübertragung. In alltäglichen Beschreibungen ist aber generell keine Signalübertragung zwischen technischen Geräten gemeint.
Verschiedene Kommunikationsmodelle
â Hauptartikel: Kommunikationsmodell
Die oben beschriebenen, unterschiedlichen Zugangsweisen führen dazu, dass Kommunikation auch unterschiedlich modelliert wird. Das heiÃÂt, dass Kommunikation unterschiedlich dargestellt wird, und dass dabei unterschiedliche Abläufe und Prozesse beschrieben und in den Vordergrund gestellt werden. Auch im Alltag werden solche Modelle verwendet, um das eigene Kommunizieren zu erklären und Strategien ableiten zu können. Eine hauptsächliche, oft nicht bewusst gemachte Unterscheidung bei der alltäglichen Modellbildung besteht darin, ob eher die Seite der Produktion (Sprechen, Schreiben, allgemein: âÂÂAusdrucksseiteâÂÂ) oder die Seite der Rezeption (Hören, Lesen, allgemein: âÂÂEindrucksseiteâÂÂ) hervorgehoben wird (siehe den Abschnitt Alltagstheoretische Kommunikationsmodelle im Artikel über Kommunikationsmodelle).
Weite Verbreitung gefunden hat auch das Sender-Empfänger-Modell, in dem auch die zwischenmenschliche Kommunikation mit den Begriffen aus der Signalübertragung beschrieben wird. Aus diesem Modell lassen sich deshalb keine Handlungen und Strategien für Kommunikation im Alltag und im Berufsleben ableiten (siehe den Abschnitt Nachrichtenübertragungsmodelle im Artikel über Kommunikationsmodelle).
Kommunikationsprobleme
Kommunikationsprobleme zerfallen in zwei Bereiche von Problemstellungen und Problemlösungen. Der erste Bereich betrifft das kommunikative Handeln, der zweite Bereich die Folgen des kommunikativen Handelns. In der alltäglichen Wirklichkeit sind beide Bereiche miteinander verbunden. Eine Unterscheidung der kommunikativen Wirklichkeit in Problem-Ebenen geschieht zu analytischen Zwecken. Damit lässt sich zeigen, dass Kommunikation primär als problematisch angesehen werden muss und nicht, wie oft angenommen wird, selbstverständlich funktioniert.
Gründe und Auswirkungen
Probleme der Kommunikation entstehen unter anderem durch kulturelle Differenzen. Diese Differenzen bestehen als Unterschiede in der Art und Weise, die Wirklichkeit zu deuten und andere Menschen zu beurteilen. Ein oft angeführtes Beispiel ist die Wahrnehmung von Kopfbewegungen als Zustimmung oder Ablehnung, die in verschiedenen Kulturen unterschiedlich ausgeprägt ist (Kopfschütteln kann Zustimmung bedeuten). Ein Beispiel für kulturelle Differenzen im wirtschaftlichen Bereich ist die unterschiedliche Beurteilung dessen, was z. B. bei einem Geschäftsessen als höflich oder unhöflich, angemessen oder unangemessen gilt. Im Speziellen lassen sich interkulturelle Kommunikationsprobleme auf Unterschiede in der Sozialisierung, im Bildungsstand oder in der individuellen Welttheorie zurückführen. Interkulturelle Differenzen bestehen auch innerhalb von Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft.
Probleme der Kommunikation können schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen haben. Dies wird insbesondere im Zusammenhang mit der Globalisierung deutlich. Genauere Angaben über den wirtschaftlichen Schaden, der durch Probleme in der Kommunikation mitverursacht wird, lassen sich schwer machen. Die Berufsfelder, die sich mit Problemen der Kommunikation aus unterschiedlichen Themenzugängen auseinandersetzen, wie Coaching, Kommunikationstraining, Organisationsplanung, Qualitätsmanagement, Beratung (Consulting), Mediation, Psychologie u. a. m. und deren inhaltliche Zuständigkeit zu konkreten Problemstellungen zu erkennen, ist für âÂÂHilfesuchendeâ häufig eine Herausforderung.
Kommunikationsprobleme auf der Ebene der Verständigung und der Ebene übergeordneter Probleme
In Bezug auf menschliche Kommunikation lassen sich zwei Ebenen (Perspektiven) der Problemstellung und Problemlösung unterscheiden, die als Kommunikationsziel und Kommunikationszweck beschrieben werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass Problemstellung und Problemlösung an sich nichts Negatives sind, sondern essentieller Bestandteil der Lebensführung. In dieser Betrachtung findet auch auf einer Party kommunikative Problemlösung statt, und zwar: nicht allein zu sein, Partner zu finden, Freude zu haben. Diese Sichtweise bedeutet allerdings auch, dass es bei dem Thema Kommunikationsprobleme um eine weitere Perspektive und um eine mehrfache Verwendung des Problembegriffs geht: Es geht um die Perspektive auf Probleme, die ihrerseits die Prozesse der Problemlösung durch Kommunikation behindern.
Das Kommunikationsziel ist Verständigung. Es muss zunächst einmal verstanden werden, worum es in einem Kommunikationsprozess geht. Sich zu verständigen bedeutet, eine in der Situation ausreichende Kompatibilität von Erfahrungen bezüglich eines Themas herzustellen. Dieser Vorgang wird seinerseits als Problemlösung angesehen. Erst auf der Basis von Verständigung können Kommunikationszwecke erreicht werden, das heiÃÂt, es können übergeordnete Probleme gelöst werden. Beispiele für übergeordnete Kommunikationszwecke sind: gemeinsames Verrichten von Arbeit, die Organisation einer Veranstaltung, aber auch komplexe soziale Probleme wie das Verändern von ÃÂberzeugungen, Stabilisieren der eigenen Persönlichkeit, Lügen, Handlungsbeeinflussung, Machtausübung.
Die Beurteilung eines Kommunikationsprozesses als erfolgreich oder nicht (Die Zuschreibung von Kommunikationserfolg) betrifft beide Ebenen.
Ebene der Verständigung (Kommunikationsziel)
Probleme der Kommunikation auf der Ebene der Verständigung sind Hindernisse, die die Verwendung und Deutung von Zeichen und damit das Herstellen von Kompatibilität (Verträglichkeit, zueinander Passen) von Erfahrungen behindern. Dazu gehören neben allgemeinen Sprachbarrieren auch leibliche Bedingungen wie Intentionalität, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, die Ausrichtung auf den Anderen, die Bereitschaft, seine Gedanken dem Anderen zu unterwerfen (zuhören können), die Einordnung des Verstandenen in das eigene Verständnis von der Welt (die individuelle Welttheorie). Diese Probleme sind Gegenstand interdisziplinärer kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Es wird davon ausgegangen, dass jeder Kommunizierende über ein Wissen von diesen Hindernissen verfügt, das er situationsbezogen, flexibel und zu einem hohen Grad unbewusst anwendet.
Bei näherer ÃÂberlegung kann davon ausgegangen werden, dass Verständigung in vielen Kommunikationssituationen problematisch wird. Viele Kommunikationsprozesse sind Kontrolldialoge, das heiÃÂt, sie dienen dazu, Verständnis zu überprüfen und Missverständnisse zu beheben, sofern sie festgestellt wurden. Militärische Kommunikation ist ein Extrembeispiel dafür, wie Kommunikation eingeschränkt wird, um folgenschwere Missverständnisse zu vermeiden. Schulen, Universitäten, Seminare und Fortbildungen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass Verständigung über ein komplexes Thema zu Beginn nicht funktioniert, weil beispielsweise die gemeinsame Begriffsklärung fehlt.
Eine Möglichkeit zur Vorbeugung gegen Missverständnisse wird als Paraphrasierung bezeichnet. Etwas zu paraphrasieren bedeutet, das Gemeinte in verschiedenen Formulierungen zu sagen und auf diese Weise genauer einzugrenzen.
Ebene der übergeordneten Problemstellungen (Kommunikationszweck)
Wenn übergeordnete Kommunikationszwecke (z. B. ÃÂberreden und ÃÂberzeugen, das ÃÂndern von ÃÂberzeugungen, eine Zusammenarbeit im Team) nicht erreicht werden, wird dies häufig auch auf Kommunikation zurückgeführt. Hier muss unterschieden werden, inwiefern die übergeordneten Probleme durch Missverständigung oder durch andere übergeordnete Faktoren zustande gekommen sind. Bei Misserfolgen auf diesen übergeordneten Ebenen spielen Faktoren eine Rolle, die nicht alle auf Kommunikationsprozesse zurückgeführt werden können. In diesem Zusammenhang geht es häufig auch darum, ob Kommunikation überhaupt zustande kommt oder nicht; das heiÃÂt, ein Kommunikationsproblem kann darin bestehen, dass in Bezug auf ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Situation überhaupt nicht kommuniziert wird.
Lügen und Probleme der Kommunikation
Eine Lüge kann als absichtliche Täuschung angesehen werden. Mit einer Lüge wird der Kommunikationszweck verfolgt, dass der andere etwas glaubt, von dem der Lügende weiÃÂ, dass es so nicht stimmt. Dazu muss der Kommunikationspartner die Formulierungen des Lügenden verstehen. Er muss zuerst im Sinne der Bedeutungskonstruktion dasjenige verstehen, was er glauben soll. Voraussetzung für das Erreichen des Kommunikationszwecks der Lüge (die absichtliche Täuschung des anderen) bedeutet in dieser Sichtweise, auf der Ebene der Verständigung (des Kommunikationsziels) erfolgreich kommunikativ zu handeln. Verständigung wird in diesen Erläuterungen unabhängig von einer Wahrheitsproblematik gesehen.[19]
Mit Lügen können übergeordnete Probleme geschaffen und verstärkt, aber auch vermieden oder gelöst werden. Dies kann auch für denjenigen gelten, der angelogen wird oder angelogen werden möchte. Das Thema wird auch in der Literatur behandelt.[20]
Siehe auch
Wissenschaftliche Disziplinen und Theorien
â Hauptartikel: Kommunikationswissenschaft
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Informationswissenschaft
Linguistik
Literaturwissenschaft
Medienwissenschaft
Rhetorik
Sprechakttheorie
Sprachphilosophie
Sprachsoziologie
Theaterwissenschaft
Verschiedene Perspektiven auf Kommunikation
Computervermittelte Kommunikation
Mensch-Maschine-Kommunikation
Digitale Kommunikation
Gewaltfreie Kommunikation
Gruppenkommunikation
Individualkommunikation
Integrale Kommunikation
Interkulturelle Kommunikation
Massenkommunikation
Neurokommunikation
Telekommunikation
Unternehmenskommunikation
Projektkommunikation
Tauchzeichen (Unterwasserkommunikation)
Gebärden-unterstützte Kommunikation
Gesprochene Sprache
Gestützte Kommunikation
Parasprache
Persuasive Kommunikation
Unterstützte Kommunikation
Verständigung
Visuelle Kommunikation
Vokale Kommunikation
Weitere Themen
Diskussion
Erziehung
Historische Kommunikation
Interaktion
Kommunikative Wende (Kommunikation im Unterricht)
Mediation
Massenmedien
Museum für Kommunikation
Alltagsgespräch (Smalltalk)
Sprecherziehung
Verkaufspsychologie
Verkaufsgespräch
Literatur
Allgemeines; Zwischenmenschliche Kommunikation
Gerold Ungeheuer: Einführung in die Kommunikationstheorie. Fernuniversität Hagen, 1983 (Drei Kurseinheiten; dort nicht mehr erhältlich).
Gerold Ungeheuer: Kommunikationstheoretische Schriften I: Sprechen, Mitteilen, Verstehen. (= Aachener Studien zur Semiotik und Kommunikationsforschung. Band 14). Herausgegeben und eingeleitet von Johann G. Juchem. Nachwort von Hans-Georg Soeffner und Thomas Luckmann. Alano, Rader, Aachen 1987, ISBN 3-89399-062-3.
Christiane Grosser: Kommunikationsform und Informationsvermittlung, eine experimentelle Studie zu Behalten und Nutzung von Informationen in Abhängigkeit von ihrer formalen Präsentation . Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden 1988, ISBN 3-8244-4000-8 (Zugleich Dissertation an der Universität Mannheim 1988).
Owen Hargie: Die Kunst der Kommunikation. Forschung – Theorie – Praxis. Verlag Hans Huber, Bern 2013, ISBN 978-3-456-85232-4, 691 S.
Hamid Reza Yousefi (Hrsg.): Wege zur Kommunikation. Theorie und Praxis interkultureller Toleranz. Bautz, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-356-4.
Jürgen Habermas: Theorie des kommunikativen Handelns. 2 Bände; Band 1: Handlungsrationalität und gesellschaftliche Rationalisierung. Band 2: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-518-28775-3.
Otto Hansmann: Kommunikation. Praxis – ÃÂsthetik – Logik – Kommunikationsmanagement. Logos Verlag, Berlin 2014.
Oliver Jahraus, Nina Ort: BewuÃÂtsein, Kommunikation, Zeichen. Niemeyer, Tübingen 2001, ISBN 3-484-35082-2.
Manfred von Lewinski: Wie einsam bleibt der Mensch? â Grundlagen, Eigenarten und Grenzen menschlicher Kommunikation. Pro Business Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-939000-70-1.
Georg Meggle: Grundbegriffe der Kommunikation. 2. Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 1997, ISBN 3-11-015258-4. (1. Aufl. 1981)
Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. 7. Auflage. Junfermann, Paderborn 2007, ISBN 978-3-87387-454-1.
Alice Miller: Vollständiger Text von For Your Own Good (dt. Am Anfang war Erziehung. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-37451-1)
Roland Posner: Believing, Causing, Intending: The Basis for a Hierarchy of Sign Concepts in the Reconstruction of Communication. In: René Jorna, Barend van Heusden, Roland Posner (eds.), Signs, Search and Communication: Semiotic Aspects of Artificial Intelligence. Berlin und New York: de Gruyter: 215-270. ISBN 978-3-11-013658-6.
Virginia Satir: Kommunikation, Selbstwert, Kongruenz. 4. Auflage. 1994, ISBN 3-87387-018-5.
Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit. Wahn, Täuschung, Verstehen. 17. Auflage. 2016, ISBN 978-3-492-24319-3.
Wissenschaftliche Einführungen
Klaus Beck: Kommunikationswissenschaft. UVK, Konstanz 2007, ISBN 978-3-8252-2964-1.
Roland Burkart: Kommunikationswissenschaft. 2002, ISBN 3-205-98185-5.
Steffen Hillebrecht: Kommunikation und Medien, 2. Aufl., Berlin: Duncker & Humblot 2021, ISBN 978-3-89673-763-2.
Dieter Krallmann, Andreas Ziemann: Grundkurs Kommunikationswissenschaft. Mit einem Hypertext-Vertiefungsprogramm im Internet. Fink, München 2001, ISBN 3-8252-2249-7, S. 257âÂÂ280.
Gerhard Maletzke: Kommunikationswissenschaft im ÃÂberblick. Grundlagen, Probleme, Perspektiven. Opladen, Wiesbaden 1998.
Klaus Merten: Einführung in die Kommunikationswissenschaft. Lit, Münster/ Hamburg/ London 1999.
Tsvasman Leon (Hrsg.): Das groÃÂe Lexikon Medien und Kommunikation. Kompendium interdisziplinärer Konzepte. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 3-89913-515-6.
Harald Rau: Einladung zur Kommunikationswissenschaft. UTB/ Nomos, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-8252-3915-2.
Massenkommunikation
Kurt Koszyk, Karl Hugo Pruys: Handbuch der Massenkommunikation. ISBN 3-423-04370-9.
Medientheorie und -praxis
Walter Hoffmann: Erfolgreich beschreiben â Praxis des technischen Redakteurs, Organisation, Textgestaltung, Redaktion. ISBN 3-8007-1652-6.
Dirk Michael Becker: Botho StrauÃÂ: Dissipation. Die Auflösung von Wort und Objekt. Bielefeld 2004. ISBN 3-89942-232-5.
Matthias Schweizer: Die Kommunikationsprozesse von Mitarbeiterzeitungen mittlerer Unternehmen. ISBN 3-631-53139-7.
Kommunikationspsychologie
Hanko Bommert, Karl-W. Weich, Christel Dirksmeier: Rezipientenpersönlichkeit und Medienwirkung. 2. Auflage. LIT, Münster 2000, ISBN 3-8258-2109-9.
Hanko Bommert, Christel Dirksmeier, Ralf Kleyböcker: Differentielle Medienrezeption. LIT, Münster 2000, ISBN 3-8258-4897-3.
Frank Görgen: Kommunikationspsychologie in der Wirtschaftspraxis. Oldenbourg 2005, ISBN 3-486-57700-X.
Norbert Groeben: Leserpsychologie. Textverständnis â Textverständlichkeit. ISBN 3-402-04298-3.
Christiane Sautter: Wege aus der Zwickmühle â Doublebinds verstehen und lösen. 2005, ISBN 3-9809936-1-2.
Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 1. Störungen und Klärungen. Allgemeine Psychologie der Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1981, ISBN 3-499-17489-8.
Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 2. Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung. Differentielle Psychologie der Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-18496-6.
Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden 3. Das âÂÂinnere Teamâ und situationsgerechte Kommunikation. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-60545-7.
Caja Thimm: Alter â Sprache â Geschlecht. Sprach- und kommunikationswissenschaftliche Perspektiven auf das höhere Lebensalter. Campus, Frankfurt/ New York 1998, ISBN 3-531-13036-6.
Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. ISBN 3-456-82825-X.
Kommunikationssoziologie
Niklas Luhmann: Soziale Systeme. GrundriÃÂ einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987.
Helmut Willke: Systemtheorie I: Grundlagen. Eine Einführung in die Grundprobleme der Theorie sozialer Systeme. 6., überarb. Aufl. mit 6 Abbildungen und einem Glossar. Lucius & Lucius, Stuttgart 2000.
Helmut Willke: Systemtheorie II: Interventionstheorie. Grundzüge einer Theorie der Intervention in komplexe Systeme. 3. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 1999.
Helmut Willke: Systemtheorie III: Grundzüge einer Theorie der Steuerung komplexer Systeme. 3. Auflage. Lucius & Lucius, Stuttgart 2001.
Kommunikationsgeschichte
Wolfgang Wüst (Hrsg.): Frankens Städte und Territorien als Kulturdrehscheibe. Kommunikation in der Mitte Deutschlands. Interdisziplinäre Tagung vom 29. bis 30. September 2006 in WeiÃÂenburg i. Bayern. (= Mittelfränkische Studien. 19). Ansbach 2008, ISBN 978-3-87707-713-9.
Ratgeber
Dale Carnegie: Besser miteinander reden, das richtige Wort zur richtigen Zeit – die Kunst, sich überzeugend mitzuteilen; ein Leitfaden der Kommunikation in Alltag und Beruf (Originaltitel: The quick and easy way to effective speaking. Einzig berechtigte ÃÂbersetzung von Evamarie Hild und Ruth Müller), Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2011, ISBN 978-3-596-19055-3.
Reneé Hansen, Stephanie Schmidt: Konzeptionspraxis – Eine Einführung für angehende PR- und Kommunikationsfachleute mit einleuchtenden Betrachtungen über den Gartenzwerg. 3. Auflage. FAZ-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-89981-125-9.
Max Lüscher: Die Harmonie im Team. Kommunikation durch Umkehr-Denken. Econ, Düsseldorf 1988.
Doris Märtin: Smart Talk. Sag es richtig! Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-593-37919-8.
Miriam Meckel: Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der Kommunikationsfalle. Murmann, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86774-002-9.
Technische Kommunikation
W. Sturz, C. Walling-Felkner: Praxishandbuch Technische Dokumentation. 1995, ISBN 3-8111-7088-0.
H. P. Krings: Wissenschaftliche Grundlagen der technischen Kommunikation. ISBN 3-8233-4543-5.
Joachim Speidel: Introduction to Digital Communications. Signals and Communication Technology. Springer 2018, ISBN 978-3-030-00547-4, ISBN 978-3-030-00548-1 (eBook).
Maschinenkommunikation
Albrecht Beutelspacher: Kryptologie – Eine Einführung in die Wissenschaft vom Verschlüsseln, Verbergen und Verheimlichen. ISBN 3-528-58990-6.
Arno Bammé, Günther Feuerstein, Renate Genth: Maschinen-Menschen, Mensch-Maschinen. Grundrisse einer sozialen Beziehung. ISBN 3-499-17698-X.
Hubert L. Dreyfus: Die Grenzen der künstlichen Intelligenz. Was Computer nicht können. ISBN 3-7610-8369-6.
Betriebswirtschaftliche Perspektive
Manfred Bruhn, Franz-Rudolf Esch, Tobias Langner: Handbuch Kommunikation. Wiesbaden 2009.
Manfred Bruhn: Kommunikationspolitik. München 2007.
Naturwissenschaftliche Perspektive
William H. Calvin: Wie aus Neuronen BewuÃÂtsein entsteht. ISBN 3-446-17279-3.
Imre Kerner, Dagny Kerner: Der Ruf der Rose. Wie Pflanzen fühlen und wie sie mit uns kommunizieren. ISBN 3-462-02166-4.
F. Lottspeich, H. Zorbas: Bioanalytik. ISBN 3-8274-0041-4.
G.-J. KrauÃÂ; J. Miersch: Chemische Signale. ISBN 3-7614-0707-6.
Sprachwissenschaftliche Perspektive
Susanne Göpferich: Interkulturelles Technical Writing. 2003, ISBN 3-8233-4760-8.
Jürgen Messing: Allgemeine Theorie des menschlichen Bewusstseins. Weidler, Berlin 1999, ISBN 3-89693-137-7.
Jürgen Messing, Anke Werani: Sprechend koordinieren. Journal für Psychologie http://www.journal-fuer-psychologie.de/index.php/jfp/article/view/163
Stephen Schiffer: Meaning. Oxford, zweite Auflage 1988, ISBN 978-0-19-824481-3.
Medienwissenschaften
Andrea Kleinebenne: Sprache und Graphismus – Natur, Geschichte und Bedeutung analoger und digitaler menschlicher Kommunikationsformen 1986, DNB 870623850 (Dissertation Universität Münster (Westfalen) 1986, V, 253 Seiten).
Weblinks
Wikiquote: Kommunikation â Zitate
Wiktionary: Kommunikation â Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÃÂbersetzungen
Wiktionary: kommunikativ â Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÃÂbersetzungen
Wiktionary: kommunizieren â Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÃÂbersetzungen
Linksammlung Kommunikationspsychologie, Gemeinschaftsprojekt von Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) und Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID)
Erklärungen und Videos in einfacher Sprache: Kommunikation und Sprache â Was ist Kommunikation? br.de, alpha Lernen, 3. April 2017
FuÃÂnoten
â Ein aktueller ÃÂberblick darüber, was alles unter dem Stichwort âÂÂKommunikationâ zusammengefasst wird, lässt sich aus dem Artikel Social Bookmarks gewinnen.
â Klaus Merten: Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Bd. 1: Grundlagen der Kommunikationswissenschaft, Münster u. a. 1999, S. 76âÂÂ79.
â Diese These geht im deutschsprachigen Raum auf Gerold Ungeheuer zurück.
â Der Originaltitel lautet The Mathematical Theory of Communication. Die deutsche Bezeichnung als Informationstheorie beruht bereits auf der Rezeption des Werks.
â Mit diesem Thema beschäftigt sich der Philosoph Peter Janich; siehe dazu den Artikel über den methodischen Kulturalismus.
â Guenther Witzany: Biocommunication and Natural Genome Editing. Springer, Dordrecht 2010.
â Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 1969, ISBN 3-456-82825-X, S. 17. Im Vorwort zur deutschen Ausgabe bezeichnet Watzlawick den Begriff Kommunikation als âÂÂim Deutschen ungewohntâÂÂ.
â Paul Watzlawick: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 1969, ISBN 3-456-82825-X, S. 50âÂÂ53.
â Konrad Lorenz, Die Rückseite des Spiegels â Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. 4. Auflage. dtv, 1980, S. 17 ff, 39, 65 ff.
â Konrad Lorenz: Die Rückseite des Spiegels â Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens. 4. Auflage. dtv, 1980, S. 76 f.
â Jakob Johann von Uexküll: Streifzüge durch die Umwelten von Tieren und Menschen. 1958, S. 49.
â Niklas Luhmann: Soziale Systeme. Grundriàeiner allgemeinen Theorie. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1987.
â N. Luhmann: Die Individualität psychischer Systeme. In: Ders.: Soziale Systeme. ⦠1987, S. 346âÂÂ376.
â Niklas Luhmann: Die Wissenschaft der Gesellschaft. (= Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft. 1001). Frankfurt am Main 1992, S. 31.
â Für einen ausführlichen ÃÂberblick siehe André Knoth: Allgemeine Theorie der interkulturelle Kommunikation. Der Andere Verlag, Tönning 2012, S. 11 ff.
â Vgl. Humberto R. Maturana: Was ist erkennen? â Die Welt entsteht im Auge des Betrachters. München 1996, S. 104 f.
â Vgl. Umberto Eco: Einführung in die Semiotik. 7., unveränderte Auflage. München 1991, S. 20 ff.
â Vgl. Ernst von Glasersfeld: Radikaler Konstruktivismus â Ideen, Ergebnisse, Probleme. 1. Auflage. Frankfurt am Main 1996, S. 211 ff.
â Diese Erläuterungen beruhen auf Gerold Ungeheuer, und sie beschreiben eine Auffassung, die der Theorie von Jürgen Habermas in diesen Punkten entgegensteht.
â Siehe zum Beispiel das Schauspiel Die Wildente von Henrik Ibsen.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4031883-7 (OGND, AKS)
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Kategorie: Kommunikation